Star Wars Outlaws: Ein galaktisches Abenteuer voller Risiken und Höhenflüge
Die Galaxis ist ein chaotischer Ort. Und genau das macht Star Wars Outlaws zu einem elektrisierenden Erlebnis. Man könnte sagen, es ist wie ein wilder Tanz in der Cantina auf Tatooine – unberechenbar, leidenschaftlich und ein bisschen rau an den Kanten. Im Mittelpunkt steht Kay Vess, eine gewitzte Gesetzlose, die mit ihrer flauschigen Begleiterin Nix durch die dunklen Ecken der Star Wars-Welt streift. Nix ist mehr als nur ein süßes Gimmick; dieser pelzige Raumkater spielt eine entscheidende Rolle in den Schleichmechaniken des Spiels. Mit einem schnellen Pfotendruck schleicht er sich an Sicherheitsdrohnen vorbei, schaltet Schalter um und bringt Gegenstände – ein bisschen wie der galaktische Cousin eines Watch Dogs-Hackers.
Ein Weltraumspiel mit Herz und Kratzern
Was folgt, ist eine 20-stündige Reise voller verzweifelter Rettungsaktionen und dubioser Deals in der kriminellen Unterwelt. Die Story entfaltet sich wie ein wilder Holo-Roman: Kay versucht, eine Crew aus gleichgesinnten Gaunern zu versammeln, um nach Canto Bight zurückzukehren. Ihr Ziel? Einen gescheiterten Coup zu rächen und den Kopfgeldjäger-Schwarm loszuwerden, den der brutale Verbrecherboss Sliro auf sie angesetzt hat. Die Welt von Outlaws hat einen verführerischen Charme. Es ist ein bisschen wie Han Solo: mutig, manchmal schmuddelig, aber immer bereit für das nächste Abenteuer. Dennoch gibt es Momente, in denen das Spiel unter seiner eigenen Ambition zu stolpern scheint. Technische Unebenheiten oder kleine Gameplay-Frustrationen erinnern daran, dass es nicht immer leicht ist, ein Gesetzloser zu sein.
Das Wunder des nahtlosen Raumflugs
Doch dann kommt der Moment, der dich sprachlos macht: der Raumflug. Es ist nicht einfach nur eine Spielmechanik, sondern ein Erlebnis, das dir das Gefühl gibt, wirklich ein Teil des Universums zu sein. Du startest in einem Raumhafen, hörst das Röhren der Triebwerke, brichst durch die Stratosphäre und schießt hinaus ins All. Mit einem Ruck zündet der Hyperantrieb, die Sterne verschwimmen zu Linien, und plötzlich befindest du dich vor einem Nebel aus glitzernden Meteoriten. Es gibt keinen Ladebildschirm, keine sterile Menükarte – nur dich, dein Schiff und die Galaxis. Hier setzt sich Star Wars Outlaws von Spielen wie Starfield ab. Wo Bethesda ein grandioses, aber oft fragmentiertes Weltraumabenteuer liefert, ist Outlaws ein einziger Fluss. Es fühlt sich so an, als ob das Universum wirklich atmet, mit dir interagiert. Die Reise zwischen Planeten wird so zu einem Kernbestandteil der Spielerfahrung – kein Mittel zum Zweck, sondern ein Genuss für sich.
Charaktere, die man liebt – und fürchtet
Ein weiteres Highlight sind die Charaktere. Kay Vess ist keine typische Heldin, und das macht sie so erfrischend. Sie ist clever, zynisch und bereit, Risiken einzugehen. Ihre Beziehung zu Nix ist voller kleiner Momente, die dich zum Schmunzeln bringen – ein gestohlener Snack hier, ein treues Miauen dort. Doch es sind nicht nur die Helden, die beeindrucken. Sliro, der brutale Antagonist, hat eine bedrohliche Präsenz, die dir das Gefühl gibt, nie wirklich sicher zu sein. Die Missionen selbst sind ein abwechslungsreicher Mix aus Schleichpassagen, rasanten Schießereien und kniffligen Dialogentscheidungen. Jede Begegnung fühlt sich wie ein Tanz auf Messers Schneide an. Wirst du verhandeln oder dich durchschlagen? Diese Freiheit macht den Reiz aus, auch wenn sie manchmal dazu führt, dass die Entscheidungen weniger Gewicht haben, als man hofft.
Ein Vergleich mit Elden Ring: Shadow of the Erdtree
Wenn man Star Wars Outlaws mit einem Spiel wie Elden Ring: Shadow of the Erdtree vergleicht, wird der Unterschied in ihrer Erzählweise deutlich. Während Elden Ring dich in eine düstere, rätselhafte Welt wirft, die von mythologischer Tiefe und erschütternder Einsamkeit durchdrungen ist, bietet Outlaws eine lebendigere, direktere Erfahrung. Beide Spiele fordern dich heraus, Entscheidungen zu treffen, und beide lassen dich ihre Welten mit Ehrfurcht und Staunen erkunden. Doch während Elden Ring wie ein uraltes Epos wirkt, ist Outlaws eine schnelle, schmutzige Western-Ballade – weniger majestätisch, aber nicht weniger fesselnd.
Schwächen, die das Abenteuer nicht trüben
Natürlich hat Star Wars Outlaws seine Schwächen. Technische Fehler oder gelegentlich frustrierende KI-Entscheidungen können dich aus dem Flow reißen. Die Open-World-Elemente sind nicht immer so tief, wie man es sich wünschen würde, und manchmal fühlt sich das Gameplay wie ein Flickenteppich aus bekannten Mechaniken an. Aber am Ende überwiegt der Spaß. Es ist das Gefühl, in einem heruntergekommenen Raumhafen zu landen, während ein Sturm durch die Straßen fegt. Es ist das Adrenalin, das durch deinen Körper schießt, wenn du knapp einer imperialen Patrouille entkommst. Es ist die Magie, die nur das Star Wars-Universum liefern kann.
Fazit: Ein Abenteuer mit Seele
Star Wars Outlaws ist ein Spiel für all jene, die von einer Galaxis voller Risiken, Drama und Abenteuer träumen. Es ist nicht perfekt – und vielleicht ist das genau sein Charme. Denn in einer Welt, die von polierten Blockbustern dominiert wird, bietet Outlaws ein Erlebnis, das trotz seiner Fehler authentisch bleibt. Es zeigt, dass auch Gesetzlose ihren Platz in der Galaxis finden können – solange sie mutig genug sind, ihn sich zu nehmen.